Forschung und Entwicklung
Land der Forscher und Entwickler
Im Jahr 2022 waren in Sachsen insgesamt 34.708 Forscher und Entwickler als Vollzeitäquivalente (FTE) beschäftigt. Damit positioniert sich der Freistaat als Spitzenreiter unter den ostdeutschen Bundesländern und liegt im deutschlandweiten Mittelfeld. Für Patentanmeldungen belegte Sachsen im Jahr 2024 den siebten Platz im Bundesvergleich. Insgesamt wurden 543 Patente angemeldet, was auf eine starke Innovationskraft und eine aktive Forschungsgemeinschaft im Land hinweist. (Quellen: Statistisches Bundesamt sowie Deutsches Patent- und Markenamt)
Hohe Ausgaben für Forschung und Entwicklung
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) in Sachsen haben sich in den letzten Jahren kontinuierlich positiv entwickelt. Im Jahr 2022 lag der Anteil der sächsischen FuE-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei 3,02 Prozent, was deutlich über dem ostdeutschen Durchschnitt liegt. Im gesamten Bundesgebiet betrug der Anteil der FuE-Ausgaben 3,07 Prozent. (Quelle: Statistisches Bundesamt)
Sächsische Technologieförderung
Ab 2023 unterstützt der Freistaat Sachsen innovative Unternehmen mit mehreren Förderprogrammen zur Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE). Ein Budget von rund 740 Millionen Euro steht bis 2027 zur Verfügung. Die Mittel werden auf die EFRE/JTF-Technologieförderung, das MINT-Fachkräfteprogramm ESF Plus und die EFRE-geförderte Markteinführung innovativer Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen verteilt.
Besonders der Just Transition Fund (JTF) wird eingesetzt, um zusätzliche Projekte im Mitteldeutschen Revier zu fördern. Diese Projekte richten sich an kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die vom Kohleausstieg betroffen sind, und sollen zur Steigerung der Energieeffizienz, zum Klima- und Umweltschutz sowie zur Digitalisierung beitragen.
(Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr)
»Key Digital Technologies« – Erfolg für sächsische Mikroelektronik
Der Freistaat Sachsen setzt sich intensiv für den Mikroelektronikstandort Sachsen ein und beteiligt sich mit bis zu 9,7 Millionen Euro am Förderprogramm »Key Digital Technologies«. Gemeinsam mit der EU, dem Bund und Unternehmen werden innovative Projekte finanziert. Durch die Teilnahme an diesem EU-Programm stärkt die Sächsische Staatsregierung das »Silicon Saxony« – Europas leistungsfähigstes Mikroelektronik-Cluster – in Forschung und Entwicklung. Laut Branchenverband stammt jeder dritte in Europa gefertige Chip aus Sachsens Chipfabriken.
Mit der Ansiedlung des Halbleiterwerks von TSMC (gemeinsam mit Bosch, Infineon und NXP) in Dresden wurde 2023/24 die bislang größte Einzelinvestition Sachsens (über 10 Milliarden Euro) angekündigt. Der Baubeginn erfolgte 2024, der Produktionsstart ist für 2027 geplant. Diese Entwicklung wird den Arbeitsmarkt, die Innovationslandschaft und das Cluster Silicon Saxony nachhaltig prägen.
Die Branche beschäftigt in Sachsen rund 70.000 Mitarbeiter, davon 45 Prozent im Softwarebereich, und ist in 2.500 Unternehmen vertreten, von denen 70 Prozent im Softwarebereich tätig sind. Jeder dritte in Europa produzierte Chip trägt das Label »Made in Saxony«. Globalfoundries, Infineon und Bosch betreiben in Dresden hochmoderne, hochautomatisierte Halbleiterfabriken.
(Quelle: Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr)
Wasserstoffstrategie
Im Januar 2022 beschloss Sachsen eine Wasserstoffstrategie, die das Land als führenden Akteur in der Wasserstofftechnologie etablieren soll. Ein zentraler Bestandteil ist der Maßnahmenplan mit 26 Einzelmaßnahmen, der die Rahmenbedingungen anpasst und eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft fördert. Die Strategie umfasst Forschung, Entwicklung, Produktion, Handel, Transport, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff. Eine Kompetenzstelle Wasserstoff (KH2) wurde zur Umsetzung dieser Initiative eingerichtet.
Laut der 2021 veröffentlichten Studie »Wertschöpfungspotenziale von Wasserstoff für Sachsen« können bis 2030 in Sachsen rund 4.800 Arbeitsplätze geschaffen und ein Umsatz von etwa 1,7 Milliarden Euro generiert werden. Eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers zeigt, dass der weltweite Bedarf an Wasserstoff bis 2050 von derzeit 76 Megatonnen pro Jahr auf bis zu 600 Megatonnen ansteigen wird. Sachsen spielt eine entscheidende Rolle bei der Deckung des Bedarfs an grünem Wasserstoff in der Stahl- und Chemieindustrie, der Energiebranche, im Verkehr sowie in privaten Haushalten.
(Quellen: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz sowie Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr)
Künstliche Intelligenz
Sachsen hat sich als Zentrum für Künstliche Intelligenz etabliert. Das Kompetenzzentrum ScaDS.AI Dresden/Leipzig),
das aus dem 2014 gegründeten Big-Data-Kompetenzzentrum hervorgegangen ist, vereint Expertise in den Bereichen KI, Big Data und Datenwissenschaften. Mit über 180 Mitarbeitenden und enger Anbindung an die Technische Universität Dresden sowie die Universität Leipzig stärkt ScaDS.AI Sachsens Innovationskraft.
Im Rahmen seiner KI-Strategie verfolgt Sachsen das Ziel, bis 2025 zu einem führenden KI-Standort in Deutschland aufzusteigen. Dazu werden Forschungsinfrastrukturen wie ScaDS.AI weiter ausgebaut und eng mit der Wirtschaft vernetzt. Die Kompetenzstelle KI bei der Digitalagentur Sachsen unterstützt die Umsetzung von KI-Innovationen und deren Vernetzung.
(Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus)